Hundekot
im Spiel- und Sportpark Emst - Bürgerantrag vom
29.05.2001
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, im
Mai 2001 hat sich die Elterninitiative mit einem Bürgerantrag
an Sie gewandt, der konkrete Vorschläge zur Verbesserung
der Situation im Spiel- und Sportpark Emst enthielt. Dabei
lag uns das Interesse unserer Kinder am Herzen, die den
Park in vielfältiger Weise zum Spielen nutzen. Sie
haben uns kurzfristig am 07.06.2001 geantwortet und zugesichert,
dass Sie sich "persönlich dafür einsetzen
werden, in absehbarer Zeit zu greifbaren Ergebnissen zu
kommen." Außer
Ihrem freundlichen Brief ist aber offenbar bisher nicht
viel geschehen. Greifbare Ergebnisse sind erst recht nicht
in Sicht. Im Gegenteil:
Der
von Ihnen angekündigte verwaltungsinterne Arbeitskreis
existiert nach unseren Recherchen zwar, hat sich aber
bisher nicht mit dem Thema dieses Bürgerantrages
befasst.
Über
den Bürgerantrag wurde bisher weder im Ausschuss
für Beschwerden, Anregungen, Bürgerdienste
und Ordnungspartnerschaften noch im Rat der Stadt beraten.
Die
BV Mitte hat sich am 04.09.2001 zwar mit dem Teilaspekt "Hundewiese" befasst,
letztlich aber keinen konkreten Beschluss gefasst.
Gerade
die Diskussion in der BV Mitte, in der viel von "artgerechter
Tierhaltung" und den Kosten für die Einzäunung einer
Hundewiese die Rede war, hat viele der anwesenden Eltern zutiefst
frustriert. Hier waren manche der betroffen Eltern versucht, zugespitzt "artgerechte
Kindhaltung" einzufordern und an die Perversion im Emster
Spiel- und Sportpark zu erinnern, dass vor einigen Jahren offenbar
genug Geld vorhanden war, einen hohen Zaun um zwei Basketballfelder
zu errichten, der Kinder zum Schutz ruhebedürftiger Anlieger
daran hindern soll, diese Plätze zu nutzen. Viele der Anwesenden
hatten den Eindruck, dass in der BV Mitte nicht ernsthaft nach
Lösungen gesucht wurde ("Da machen Sie aber ein großes
Fass auf..."), sondern die BV Mitte wie auch die Verwaltung
schon im Ansatz vor der Möglichkeit "der fehlenden Akzeptanz
durch die Hundebesitzer und der deshalb zu erwartenden Erfolglosigkeit" kapituliert
haben, wie es im Protokoll zur Sitzung der Bezirksvertretung am
04.09.2001 zum Tagesordnungspunkt I.3.1 schließlich sogar
schriftlich festgehalten worden ist. Sehr
geehrter Herr Oberbürgermeister, wir haben uns seinerzeit
sehr über Ihren verständnisvollen Brief gefreut. Auch
in einem weiteren Schreiben an den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins
Emst-Bissingheim, Herrn Jörg Meier, haben Sie angekündigt,
sich für die Erarbeitung vernünftiger Konzepte einzusetzen
und dabei die Notwendigkeit bürgerschaftlichen Engagements
betont. Die Initiative der Emster Eltern hat im vorgelegten Bürgerantrag
konstruktive Vorschläge gemacht, die zu einer Verbesserung
der Situation beitragen können. Weitere Vorschläge werden
folgen. Da uns die finanzielle Lage der Stadt sehr wohl bewusst
ist, wollen wir eben nicht allein in den Ruf einstimmen: "Da
muss doch die Stadt was machen!" Andererseits wollen wir aber
auch nicht auf die Ergebnisse eines Arbeitskreises warten, der
das Problem "für das gesamte Stadtgebiet und unter Berücksichtigung
aller Facetten der Stadtsauberkeit" angeht. Bürgerschaftliches
Engagement funktioniert eben nur im direkten Umfeld des jeweiligen
Wohnquartiers und mit direktem Bezug zu den konkret erlebten Problemen. Gerade
die bisherige Art der Nichtbefassung durch Politik und Verwaltung
fördert die vielfach beklagte Politikverdrossenheit. Wir erwarten
daher eine zeitnahe, ernsthafte und konstruktive Auseinandersetzung
im Ausschuss für Beschwerden, Anregungen, Bürgerdienste
und Ordnungspartnerschaften sowie im Rat. Auch die Verwaltung ist
weiter aufgefordert, konstruktive Vorschläge zu erarbeiten. Diese
Vorschläge sollten dann auch das Ziel haben, die Gräben
zwischen Familien mit Kindern und Hundebesitzern nicht weiter zu
vertiefen, denn es gibt auch Hundefreunde, die für unsere
nachvollziehbaren Beweggründe Verständnis aufbringen
und ihr Verhalten wie es in § 8 Abs. 5 der Gebietssatzung
vorgesehen ist durch Beseitigung der Hinterlassenschaften ihrer
Vierbeiner oder durch Meidung der Spielwiesen unserer Kinder angemessen
darauf abstimmen. Die
bisherige Behandlung des Themas in Politik und Verwaltung hat aber
ebenso wie das nach wie vor ignorante Verhalten der übrigen
Hundebesitzer die Elterninitiative zu der Auffassung gelangen lassen,
dass eine Trennung spielender Kinder und Hunde erforderlich ist.
Die Gebietsordnung sieht in § 8 Abs. 4 eine solche Trennung
für Spielplätze und Schulhöfe vor. Das Betretungsverbot
für diese Bereiche wird i.d.R. von Hundebesitzern akzeptiert
bzw. lässt sich mit einem freundlichen Hinweis auf vorhandene
Schilder durch die Eltern der spielenden Kinder leicht einfordern. Ein
Teil der Rasenflächen des Emster Parks wird von Kindern ständig
als Spielfläche, insbesondere für Ballspiele genutzt.
Gerade auf diesen Flächen treten die Probleme auf. Eine Ausweisung
als Spielplatz für diese Teile des Parks ist daher notwendig.
Dazu sind die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Wir werden uns bemühen, die Kosten für das Aufstellen
von zusätzlichen Spielplatzschildern durch Spenden zusammenzubringen.
Gleichzeitig werden wir Vorschläge erarbeiten, welche Bereiche
des Parks bzw. welche Wege auch weiterhin von (hoffentlich angeleinten)
Hunden genutzt und begangen werden können. Sie
sehen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, dass es das von
Ihnen gewünschte bürgerschaftliche Engagement in dieser
Stadt gibt. Lassen Sie uns daher nicht auf die Ergebnisse von verwaltungsinternen
Arbeitskreisen warten. Dort kann das Grundproblem, nämlich
dass die finanzschwache Stadt nicht mehr in der Lage ist, Normverletzungen
von Regeln, die durch die eigene Vertretungskörperschaften
aufgestellt wurden, zu kontrollieren und ggf. zu ahnden, nicht
gelöst werden. Auch die z.Zt. diskutierten Ansätze zur
Stadtsauberkeit, so sie denn überhaupt beschlossen werden,
können das Hundekotproblem im Emster Park nicht lösen. Wir
bitten Sie daher um Unterstützung unserer Vorschläge,
die wir in Kürze noch präzisieren werden. Helfen Sie
uns mit, dass der "Spiel- und Sportpark Emst" seinem
Namen gerecht wird! Im Interesse unserer Kinder brauchen wir rasche
Lösungen, die Ihre Wirkung im direkten Wohnumfeld haben. Vielleicht
kann die Lösung dieses Problems in Emst ja auch Modellcharakter
für andere Stadtteile haben. Eine
Durchschrift dieses Schreibens haben wir den im Rat vertretenen
Fraktionen sowie den örtlichen Medien zukommen lassen. Mit freundlichen Grüßen
Die Elterinitiative Spiel- und Sportpark Emst Hagen, 10.01.2002 gez.: Deliah Treppmann gez.: Hans Stüwe
Kontaktadresse: Städt. Kindertageseinrichtung "Erlebnisgarten Emst"
Cunostr. 106
58093 Hagen Verteiler:
- CDU-Fraktion im Rat
- SPD-Fraktion im Rat
- FDP-Fraktion im Rat
- Fraktion Bündnis 90/GRÜNE
- Ausschuss für Beschwerden, Anregungen, Bürgerdienste
und Ordnungspartnerschaften
- Radio Hagen
- Westfalenpost
- Westfälische Rundschau
|