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erweiterung steinbruch donnerkuhle

"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden"


Proteste gegen Steinbruch nehmen zu

Natur contra Arbeitsplätze. "Totalvernichtung des Kalkbuchenwaldes" gegen den Erhalt "des wichtigen alteingesessenen Betriebs Rheinkalk" - das Thema der gestrigen Ratssitzung, bei dem Emotionen mitschwangen. Beinah 2500 Einwendungen gegen die Steinbrucherweiterung in der Donnerkuhle sind bis Mittwoch bei der Stadt eingegangen.

Ein Ergebnis, das es so in Hagen noch nie gegeben habe, betonte Hildegund Kingreen (Die Grünen). "Die Zahl hat sich von Dienstag auf Mittwoch beinah verdoppelt", sagte Dezernent Dr. Christian Schmidt. Und das, obwohl hunderte Unterschriften von Schülern vermutlich nur als eine Stimme für den Wald gezählt werden. Der 14-jährige Sascha Gerber von der Realschule Emst fasste sich ein Herz, meldete sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort, um diese Auskunft zu bekommen. "Ich finde es ein bisschen gemein, das wusste ich nicht, schließlich mache ich so etwas zum ersten Mal."

Etwas geknickt, aber nicht entmutigt äußerte sich der junge Hagener nach der Ratssitzung. Er hatte in den letzten Tagen an seiner Schule rund 400 Unterschriften für den Erhalt des Waldes in Haßley gesammelt, durch sein Engagement den Stein auch an weiteren Schulen in Hagen ins Rollen gebracht. Nur: formal hätte wohl jeder Schüler einzeln eine Einwendung machen müssen.

Letztlich sei die Anzahl der Einwendungen ohnehin nicht erheblich, meint CDU-Fraktionsvize Peter Asbeck: "Auf die Stichhaltigkeit der Argumente kommt es an." Dennoch ist spätestens seit dieser Woche klar, dass es erhebliche Widerstände in der Bevölkerung gegen die Steinbrucherweiterung gibt.

Ein schwieriges Unterfangen für die Ratsmitglieder nun zwischen den Interesssen der aktuell 252 Beschäftigten bei Rheinkalk in Hagen und deren Familien sowie denen derer abzuwägen, die den anerkanntermaßen einzigartigen Kalkbuchenwald erhalten wissen wollen. Entschieden werde "irgendwann im Laufe des nächsten Jahres", sagte Umweltausschussvorsitzender Martin Erlmann.

Von Jens Helmecke
Westfälische Rundschau, 17.11.2005

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