Pläne liegen öffentlich aus
Ortstermin der Bürgerinitiative
Grundwasser wird abgesenkt 1,6 Millionen Euro
als FFH-Ersatz
Die Planunterlagen zur Erweiterung des Steinbruchs Donnerkuhle liegen seit Montag im Rathaus aus. Im Verwaltungshochhaus, Zimmer C 1007 haben die Bürger die Möglichkeit, den Antrag sowie sämtliche erläuternde Unterlagen einzusehen. Die Auslegung endet am 19. Oktober.
Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann bis vier Wochen nach Ablauf der Auslegung beim Oberbürgermeister Einwendungen geltend machen. Mit Ablauf dieser Frist sind alle weiteren Einwendungen ausgeschlossen.
Die Bürgerinitiative "Rettet den Haßleyer Wald" lädt am Freitag, 7. Oktober, zum Ortstermin in den Kalkbuchenwald ein. Damit den Bürgern deutlich wird, welche Waldflächen in den Gemarkungen Herbeck und Holthausen dem wachsenden Steinbruch weichen sollen, will die Initiative das bedrohte Naturschutzgebiet entsprechend markieren. Treffpunkt ist auf dem Wanderweg zum Orchideen-Wald (an den beiden Bänken) von der Haßleyer Seite aus. Die Bürgerinitiative will Hinweispfeile anbringen. Weitere Fragen beantwortet Thomas Hülsenbeck, Tel: 3480800.
Teil des Erweiterungsantrags der Firma Rheinkalk ist die Vertiefung der Abgrabung auf 42 Meter über Normal-Null. Dadurch würde im gesamten Steinbruch unter Lenne-Niveau gearbeitet. Grundwasser würde in enormer Menge zuströmen. Bereits heute laufen zwei bis vier Pumpen sieben Tage die Woche im 24-Stunden-Betrieb, was den Grundwasserspiegel senkt. Nach der Erweiterung geht Rheinkalk davon aus, dass 22 Liter pro Sekunde aus dem Steinbruch gepumpt werden müssen. Das entspricht 800 Kubikmetern in der Stunde - und damit der Füllmenge eines Hallenbades.
Pro Jahr müssten 6 Millionen Kubikmeter Richtung Lenne fortgeschafft werden. Rheinkalk will (wie heute schon) den teilweise verrohrten Ölmühlenbach dazu nutzen.
17 der insgesamt 21 ha umfassenden Erweiterungsfläche liegen im FFH-Gebiet. Um die Abholzung dieses Gebietes auszugleichen, will Rheinkalk im Märkischen Kreis auf Kalkboden aufforsten. Die Einzelmaßnahmen (Erstaufforstung bis Uferbefestigung) finden in den Städten Iserlohn, Hemer und Balve statt und kosten Rheinkalk 1,6 Millionen Euro.
Westfalenpost 21.09.2005
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