Natur-Ausgleich in Hagen halten
Hassley. (tob) "Wenn es durch die Steinbrucherweiterung zu Eingriffen in Natur und Landschaft kommt, dann muss der Ausgleich dafür auf jeden Fall auf Hagener Stadtgebiet geschehen." Jörg Meier, SPD-Ortsvereinsvorsitzender auf Emst und Ratskandidat, ist nicht zu Scherzen aufgelegt. Aufgebracht hatte den Politiker der "Sachstandsbericht Steinbrucherweiterung Dolomit" der Verwaltung.

(Foto: Marco Siekmann)
In dem Schreiben des Umweltamtes geht es darum, dass der Betreiber des Dolomit-Steinbruchs zwischen Haßley und Herbeck den Steinbruch sowohl in der Tiefe als auch in der Fläche erheblich vergrößern möchte. Die Abgrabungsfläche bezieht auch Teile des Naturschutzgebietes "Mastberg" ein. Insbesondere geht es um einen Verzicht auf Kalkbuchenwälder, die als landschaftlich besonders wertvoll gelten.
Um den Schaden an Natur und Landschaft auszugleichen, sieht der Sachstandsbericht folgendes vor: Da der komplette Ausgleich für das FFH-Gebiet innerhalb der Stadt Hagen nicht möglich sei, werde man auf Kalk-Flächen im Märkischen Kreis ausweichen. Und für den Forstausgleich sei seintens des Betreibers und der Forstbehörde Schwerte angedacht, dies im Kreis Unna durchzuführen.
"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden", ärgert sich Jörg Meier. Für den Politiker steht fest: "Für solche Eingriffe in Natur und Landschaft muss auf Hagener Stadgebiet Ersatz geschaffen werden."
Scheinbar hat das Grollen des Genossen in der Verwaltung bereits Reaktionen ausgelöst. Auf Anfrage erklärte Umweltdezernent Christian Schmidt am Donnerstag: "Was möglich ist, werden wir natürlich in Hagen umsetzen. Die geforderte FFH-Qualität aber gibt es hier nicht, da müssen wir ausweichen."
Westfalenpost, 12.03.2004 |