Kalkbuchen stehen unter Europas Schutz
Hohenlimburg. (-jer) Die Lennestadt ist nicht nur durch ihre Partnerstädte mit Europa verbunden, sondern auch durch den Naturschutz, gehören doch die Kalkbuchenwälder zum Europäischen Schutzgebiets-Neuwerk.
Einen wichtigen Meilenstein zur Erhaltung und Entwicklung der biologischen Vielfalt in Europa setzte die Europäische Gemeinschaft 1992 mit der Verabschiedung der Flora-Fauna-HabitatRichtlinie (FFH), mit der sich die Gemeinschaftsstaaten dazu verpflichteten, ein Netzwerk aufzubauen. Die Richtlinien müssen nach den nationalen Möglichkeiten umgesetzt werden. So sind die Kalkbuchenwälder am "Mastberg und Weißenstein", an der "Hünenpforte", am "Raffenberg" und "Lange Bäume" bereits weitgehend als Naturschutzgebiet festgesetzt.
Mit den naturbelassenen Wäldern, die eine besondere Vielfalt von Flora und Fauna hervorbringen, mussten sich unlängst auch die Hohenlimburger Politiker befassen. So ist in Verbindung mit der Festsetzung der FFH-Gebiete eine Änderung des Landschaftsplanes verbunden' die jetzt eingeleitet wurde. ,,Neben kleineren Grenzkorrekturen wird der Schutzzweck der Naturschutzgebiete angepasst", heißt es in der Vorlage. Doch während der kurzen Diskussion wurde auch deutlich, dass es mit einer einfachen Anpassung nicht getan sein wird. Wie Werner Greis-Harnischmacher von der Unteren Landschaftsbehörde mitteilte, reiche die beantragte Erweiterung des Steinbruchs der Dolomitwerke bis in das Naturschutzgebiet am Mastberg hinein. ,,Die Stadt kann über diesen Konflikt nicht entscheiden. Daher haben wir die Unterlagen an das Umweltministerium weitergeleitet", erläuterte der Landschaftsplaner. Dort und im Bezirksplanungsrat müsste dann zwischen wirtschaftlichen und naturpflegerischen Aspekten abgewogen werden. Sollte es zur Steinbrucherweiterung kommen, so müssten die Dolomitwerke aber auf jeden Fall für adäquate Ausgleichsflächen sorgen.
SPD-Bezirksvertreter Peter Arnusch gab zu bedenken, dass von der Erweiterung des Steinbruchs die Zukunft der Dolomitwerke und der Erhalt von vielen Arbeitsplätzen abhänge. Man müsse hier eine vernünftige Entscheidung herbeiführen und dürfe der Ausweitung nicht nur den Naturschutz entgegen stellen.
Westfälische Rundschau, 27.03.2003 |