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erweiterung steinbruch donnerkuhle

"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden"


Es donnert gewaltig in der Donnerkuhle

Die Natur hat es gut gemeint mit diesem Stück Hagen. Auf der einen Seite: Ein seltenes Vorkommen von hochwertigem Dolomitgestein. Auf der anderen Seite: Ein seltenes Vorkommen hochwertigen Kalkbuchenwaldes. Der Konflikt Naturschutz contra Arbeitsplätze hat in Haßley vielfältige Facetten. - Es donnert gewaltig rund um die Donnerkuhle.

Ende Mai wird Rheinkalk ihre Anträge zur Erweiterung der Abgrabungsfläche in Gang bringen. Rund 20 Hektar soll der Steinbruch vergrößert werden - in einem Bereich, der im alten Gebietsentwicklungsplan als Abbaufläche vorgesehen war. Inzwischen allerdings ist der Bereich Naturschutzgebiet.

Ralf Blauschek vom BUND war als fachkundiger Referent von der SPD Emst-Bissingheim eingeladen worden, die die spätere politische Entscheidung im Vorfeld von allen Seiten beleuchten will. Dazu hatte Vorsitzender Jörg Meier bereits eine Veranstaltung mit Rheinkalk initiiert. Diesmal sollte der Naturschutz beleuchtet werden.


Seltenes Dolomitvorkommen: Betreiber Rheinkalk will den
Steinbruch an der Donnerkuhle erweitern. (WR-Bild: theo)

Dass auch die direkten Nachbarn des Werkes und die Emster allgemein, für die Idylle um Haßley ein Stück Naherholung vor der Haustür ist, ein Wörtchen mitreden wollen? "Schon der Lärm tötet uns", machte es eine Anwohnerin drastisch. Uwe Stichling, Diplom-Ingenieur Bergbau und Vertreter des Unternehmens hatte es schwer: "Wir sind nicht irgendein Schotterwerk", versuchte er rund 30 Interessierten die Bedeutung der Feuerfest-Steinproduktion deutlich zu machen. Nächstes Abbaugebiet: "Bei Washington". Stichling: "Wir wissen, dass wir 17 Hektar Naturschutzgebiet vernichten". Nur das allerdings würde die 250 Arbeitsplätze sichern - mindestens bis 2030. Rheinkalk ist gesprächsbereit, signalisierte Betriebsratsvorsitzender Peter Arnusch: So wolle man Rundwanderwege um die Donnerkuhle herum anlegen und ein Wiederherrichtungskonzept aufbauen.

"Eine bescheidenere Situation kann man sich kaum vorstellen", schüttelte auch Blauschek vom Naturschutzbund den Kopf. Die Verzahnung der verschiedenen - "keinesfalls hemdsärmeligen" - Verfahren auf den Entscheidungsebenen mache den Prozess so schwierig.

Auch Rheinkalk schließlich war mit den bisherigen Ergebnissen nicht rundum zufrieden: Die Firma war in einem Teilbereich der geplanten Ausweitung an Grunderwerbsverhandlungen gescheitert. "Wir konkurrieren hier zum Teil mit Bauerwartungsland, habe ich den Eindruck", sagte Stichling. Dass die Firma mit einem Abbauvolumen von 2,5 Mio. Tonnen Dolomitgestein pro Jahr auf den Rest der Fläche dringend angewiesen ist, steht außer Frage. Zudem, so Stichling, sei nur etwa die Hälfte der Fläche tatsächlich schützenswert. Die dafür umso mehr, machte Blauschek deutlich: Buchen auf Kalkboden - das sei ein hochsensibles Naturnetzwerk, das keinesfalls "im System Blumenkasten" zu kopieren sei. Die Artenzusammensetzung von Waldmeister bis Orchidee unterm Blätterdach der Buchen, dazu die schlecht zu steuernden Wasserverhältnisse machen die Besonderheit des grünen Paradieses aus. Naturschutz contra Arbeitsplätze: Für Grünen-Politikerin Kingreen sagte den wirtschaftlichen Interessen in diesem Fall den weiteren Kampf an. "Auch Naturschutz bringt Arbeitsplätze. Und auf ein Unternehmen kann man sich nicht verlassen. Auf einen 200 Jahre alten Buchenwald schon."

Westfälische Rundschau, 01.05.2004

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