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erweiterung steinbruch donnerkuhle

"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden"


Erweiterungsantrag Dolomit: Unterlagen fehlen

Halden. (tob) Der Zeitplan für das Genehmigungsverfahren zur Erweiterung des Dolomit-Steinbruchs gerät ins Rutschen. Obwohl Rheinkalk Ende April eine ganze Lkw-Ladung Unterlagen ins Rathaus schaffte, scheinen wesentliche Teile zu fehlen.

Im April hatte das Unternehmen 300 Aktenordner abgeliefert. Seither läuft bei der Verwaltung eine formale Prüfung auf Vollständigkeit. Wie die WP erfuhr, wurde dabei festgestellt, dass ein Antrag zum Ausbau des Ölmühlenbachs in den Unterlagen fehlt.

Bekanntlich wollen die Dolomitwerke den Steinbruch nicht nur in östlicher Richtung erweitern, sondern auch vertiefen. Und zwar deutlich unter Lenneniveau. Um zu verhindern, dass der Bruch volläuft, muss (wie bereits heute) einströmendes Grundwasser gepumpt werden. Abfließen soll das Wasser durch den Ölmühler Bach, der in die Lenne mündet.

Um aber die neuen Wassermassen aufzunehmen, so heißt es, sei ein Ausbau des Ölmühenbachs unumgänglich. Diverse Querschnittsveränderungen an offenen und verrohrten Gewässerabschnitten müssten vorgenommen werden. Offenbar sind die Behörden der Ansicht, dass dieser erfoderliche Gewässerausbau von so zentraler Bedeutung ist, dass er per Planfeststellungsverfahren zu prüfen bzw. genehmigen sei.

Umweltdezernent Schmidt betonte gestern, dass die wasserrechtlichen Ergänzungen in aller Freundschaft abgearbeitet würden. Die Dolomitwerke wollten sich vor der Offenlage der Planung nicht äußern. Besagte Offenlage wird nach dem derzeitigen Erkennisstand erst nach der Sommerpause stattfinden können.

Der Dolomitsteinbruch Halden soll um eine Fläche von 21 Hektar (ha) vergrößert werden. Bei 17,5 ha handelt es sich um FFH-Gebiet ( nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), also um ein europaweit bedeutendes Naturschutzgebiet. Gefördert werden sollen in dem neuen Teil 11 Millionen Tonnen Dolomitgestein und 34 Millionen Tonnen dolomitischer Kalk. "Mit den aktuellen Genehmigungen können wir etwa bis 2010 abgraben. Der neue Antrag sichert einen Fortbestand bis 2030", so Unternehmenssprecher Axel Offermanns.

Den Eingriff in die Natur will Rheinkalk durch Neuanpflanzung von 60 ha Wald sowie durch einen Umbau von 50 ha Wald kompensieren. Sämtliche Flächen liegen allerdings im östlichen Märkischen Kreis. Ausdrücklich führt Rheinkalk in dem Antrag aus, dass man potenzielle Ausgleichsfläche in Hohenlimburg (Am Ahm) nicht verwenden werde, um den Hohenlimburger Kalkwerken Erweiterungsoptionen zu belassen. Zusätzlichen Ausgleichsbedarf will Rheinkalk finanziell abgelten. Die Stadt Hagen soll eine Million Euro Ersatzgeld bekommen.

Westfalenpost, 09.06.2005

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