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erweiterung steinbruch donnerkuhle

"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden"


"Dieser Wald gehört einfach zu uns"

Die Hemeraner? Die wollen statt der Ausgleichsfläche lieber einen Golfplatz. Überhaupt: "Diesen Wald kann man real nicht ersetzen", sagt Thomas Hülsenbeck. "Das ist ein Kuhhandel." Und deshalb kämpft die Bürgerinitiative "Rettet den Haßleyer Wald".

"Dieser Wald gehört einfach zu uns." Hülsenbeck ist 37 Jahre alt, weder Mitglied in einem Naturschutzbund noch in einer Partei. Er ist Hagener. Einer, der schon als kleiner Junge durch den Haßleyer Wald getobt ist. "Und dann mit der ersten Freundin. Heute mit Frau und Kindern." Seit 32 Jahren, sagt er. "Ich hänge an diesem Wald." - Wie so viele andere auch. Und es sind die Vorhaller, Eppenhauser, die Emster, die Haldener, die Hagener aus der City, sogar Wattenscheider, die unterm Blätterdach der seltenen Kalkbuchen ihre ersten Rendevous hatten, die hier morgens joggen und sonntags spazieren gehen. Und die nicht zulassen wollen, dass die Natur der Wirtschaft weichen, dass der seltene Wald zu Gunsten der Steinbruch-Erweiterung abgeholzt werden soll. Rund 200 Bürger sprachen sich beim jüngsten Treffen der Initiative konsequent für den Erhalt aus.

Dagegen setzt die Firma Rheinkalk: Sie will die "Donnerkuhle", Abbaugebiet für ebenso seltenes Dolomitgestein, erweitern. Das würde 16 zusätzliche Jahre Steinbruchbetrieb und damit Arbeitsplätze vor Ort sichern, betont das Unternehmen. Wobei, gibt Hülsenbeck Bedenken aus den Reihen von Rheinkalk-Mitarbeitern weiter, man nicht wisse, ob es sich hier um Hagener Arbeitsplätze handeln würde. Der Trend zu Billiglohn-Subunternehmern sei schon erkennbar.
Die Initiative will vierstellig werden.

Und die Einwendungsformulare fanden Donnerstag reißenden Absatz. Je mehr Bürger ihre Meinung pro Haßleyer Wald und contra Donnerkuhle schriftlich kund tun, desto besser, sagt der Sprecher der Initiative. "Dann muss Politik reagieren." Auf Hilfe aus Brüssel - schließlich handelt es sich um ein FFH-Gebiet - hoffen die Hagener nicht. "Wenn das Verfahren korrekt durchgeführt wird, hält Brüssel still", schüttelt Hülsenbeck den Kopf. Die Frist für die Einwendungen läuft am 16. November ab. Formulare können auch aus dem Internet geladen werden: www.nabu-hagen.de.

Westfälische Rundschau, 21.10.2005

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