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erweiterung steinbruch donnerkuhle

"Wenn in Hagen die Kettensäge kreist, kann das doch nicht in Schwerte ausgeglichen werden"


Das "graue Gold" aus Herbeck

Der Steinbruch: Dynamit, Umweltzerstörung und Lärmbelästigung sind die Attribute, mit denen die Rheinkalk Werke Halden-Herbeck täglich konfrontiert werden. Doch steckt mehr hinter dem eingezäunten Terrain längsseits der Hohenlimburger Verbandsstraße.

Es ist schon irgendwie eigenartig, da hat man einen großen Steinbruch in der Stadt und kaum jemand nimmt das wirklich zur Kenntnis. Dabei lädt das Gelände rund um die Donnerkuhle zur Erkundung ein. Graues Schiefergestein, einige Sohlen tiefer das viel beschworene Dolomit.

"Es ist nicht schön aber einzigartig", verspricht Geologe Detlef Knautz jedem Besucher ein Stück des umworbenen Gesteins, illegale, nächtliche Besuche sind also nicht mehr nötig. Die Besuchergruppe steht jetzt auf 135 Meter über dem Meeresspiegel. Weitere neunzig Meter geht es noch in die Tiefe - zu gefährlich für die Besuchergruppe.
"Wir bleiben in den oberen Sohlen", erklärt Betriebsleiter Thomas Sieben. Es macht sich ein wenig Enttäuschung breit, doch kommt die 40-köpfige Besuchergruppe zum Resultat: besser keine Alleingänge.

Ein Alleintag, dass ist auch der "Tag des Geotops" nicht. Im ganzen Bundesgebiet stellen sich Steinbrüche den Augen neugieriger Besucher. Was ist ein Steinbruch überhaupt ? Warum ist es nötig die Ausbeutung an der Natur vor zunehmen? Ist es überhaupt Ausbeutung? Die Antworten kann sich der Besucher schnell selber geben. "Dolomit wird hier abgebaut". Diese einzigartige Gesteinsform ist das Material für die Beschichtung feuerfester Öfen. Natürliche Ausbeutung? Sicherlich, aber schadet diese? Die Sprengungen bringen nicht selten Fossilien zu Tage und schaffen eine bizarre Landschaft, die nicht selten auf große Anerkennung und Neugierde stößt.

"Als Kind bin ich hier immer rumgelaufen", erinnert sich Rainer Bovellte an seine Jugend. Mittlerweile machte der Ingenieur keine nächtlichen Ausflüge mehr, dennoch ist seine Faszination für das karge Gelände entlang der B7 ungebrochen. "Dafür sind solche Tage prädestiniert", freut sich Betriebsleiter Sieben über den Zuspruch, dem ihm auch die anderen Besucher zutragen.

Steinbruch-Kritiker hingegen fiebern bereits dem Donnerstag entgegen. Da will die Firma Rheinkalk Details zur Erweiterung des Steinbruchs mitteilen.

Westfälische Rundschau, 20.09.2005

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