"Ältestes Naturschutzgebiet Hagens würde unwiederbringlich zerstört"
Betreff: Diskussion um Erweiterung des Steinbruchs Donnerkuhle "Der Stadtverband Hagen im Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) stellt sich voll und ganz hinter die gegründete Bürgerinitiative zur Erhaltung des Buchenwaldes auf Kalkboden in Hagen-Haßley und Holthausen.
Wenn die Pläne der Firma Rheinkalk in der beantragten Form realisiert werden, würde das älteste Naturschutzgebiet in Hagen mit seiner artenreichen und für Hagen einmaligen Vielfalt an äußerst seltenen, vom Austerben bedrohten und deshalb schützenswerten Tieren und Pflanzen, unwiederbringlich für immer zerstört.
Außerdem handelt es sich um ein Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung, ein so genanntes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat). Solche Schutzgebiete wurden in ganz Europa eingerichtet, um besonders schützenswerte Naturoasen langfristig und für nachfolgende Generationen (Menschen, Pflanzen und freilebende Tiere) zu erhalten.
In den letzten Jahren wurden in Hagen viele Naturräume zerstört und Weitere sind schon geplant. Die Sicherung von Arbeitsplätzen und ein verantwortlicher Umgang mit der Natur dürfen keine Gegensätze sein. Es darf in Zukunft nicht mehr heißen, Abeitsplätze erhalten ohne Rücksichtnahme auf die dabei zerstörte Natur, sondern es muss ein Einklang angestrebt werden.
Der heißt: Arbeitsplätze sichern oder neu schaffen, ohne die Natur in Hagen weiter zu zerstören. Eine lohnenswerte Aufgabe für unsere gewählten Volksvertreter.
Der NABU hofft, dass sich viele Einwohner unserer Stadt der Bürgerinitiative anschließen, und der geplanten Natur- und Umweltzerstörung Einhalt geboten wird.
Es darf hier auch nicht unerwähnt bleiben, dass der Haßleyer- und Holthauser Wald in der jetzigen Form und Größe ein gern und oft genutztes Naherholungsgebiet für alle Hagener Bürger darstellt und auch aus diesem Grund erhalten bleiben soll."
Hans-Jürgen Thiel Naturschutzbund Deutschland Stadtverband Hagen
Westfalenpost, 30.08.2005
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