Eklatante Preisunterschiede zwischen den Versorgern
Fernwärmeverbraucher sollten sich rechtzeitig
vor dem Winter warm anziehen. Der Bundesverband der Energie-Abnehmer
e. V. (VEA) belegt mit seiner neuesten Studie zur Fernwärmepreisentwicklung
einen steten Preisanstieg. Im Dezember 2003 zahlen Verbraucher im
Westen für den Fernwärmebezug im Durchschnitt 2,2 Prozent
mehr als im Vorjahr; in den neuen Bundesländern beträgt
die Preiserhöhung sogar 3,8 Prozent. Der aktuelle Preisvergleich
untersucht für über 100 Fernwärmeversorgungsgebiete
die wirtschaftlichen Bezugskonditionen für größere
gewerbliche bzw. industrielle Kunden.
Die VEA-Studie deckt auch eklatante Preisunterschiede innerhalb
Deutschlands auf. Die ohnehin schon höheren Preise in den
neuen Bundesländern haben sich in den letzten 12 Monaten noch
weiter vom Westniveau entfernt. Kunden im Osten müssen für
die gleiche Leistung durchschnittlich fast 20 Prozent mehr bezahlen. "Diese
Preisschere ist durch nichts zu rechtfertigen", so Dr. Volker
Stuke, Geschäftsführer des VEA. "Für die neuen
Bundesländer ist das natürlich ein erheblicher Wettbewerbsnachteil.
Der Standort Neue Bundesländer ist ja bereits wegen der höheren
Strompreise belastet. Das schreibt sich jetzt bei der Fernwärme
fort."
Nach wie vor bestehen aber auch lokal gravierende Unterschiede.
So beträgt beispielsweise der Preisunterschied zwischen dem
HKW Heilbronn, einem Unternehmen der EnBW, und den Stadtwerken
Heilbronn nahezu 50 Prozent.
"Die einzelnen Versorgungsgebiete
sind geschlossene Systeme, ein Zugang für Dritte ist nicht
möglich. Deswegen herrscht auch kein Wettbewerb" erläutert
Stuke. "Das bestehende Monopol verführt offenbar das
eine oder andere Versorgungsunternehmen dazu, die Preise über
ein erträgliches Maß hinaus zu erhöhen."
Der
VEA empfiehlt allen Fernwärmekunden, in regelmäßigen
Abständen zu prüfen, ob eine Eigenversorgung auf Gas-
oder Ölbasis wirtschaftlich nicht sinnvoller ist. Nach den
Erfahrungen des Verbandes könnte eine Vielzahl von Unternehmen
ihre Wärmekosten durch eine dezentrale Versorgung deutlich
senken. Quelle:
Dr. Volker Stuke
Bundesverband der Energie-Abnehmer e.V. (VEA)
Zeißstraße 72, 30519 Hannover
Telefon: (0511) 98 48-116
Telefax: (0511) 98 48-188
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