Emster Halle: Politik zeigt Interesse

Emst. (bau) Nicht restlos überzeugt aber doch sehr interessiert zeigten sich am Mittwochabend die Politiker, die zur Info-Veranstaltung der Initiative für einen Sporthallen-Neubau auf Emst kamen.

"Neubau ist sinnvoller als sanieren". Das sagt Gudrun Kettler von der Bürgerinitiative (die WR berichtete gestern) und das "leuchtet aus gesundem Menschenverstand auch ein", bestätigte Claus Thielmann von der FDP. Allerdings, so der Freidemokrat, müssten Politiker derzeit auch immer auf die Genehmigungsfähigkeit schielen.

SPD-Fraktionschef Peter Demnitz gab den Ball an die Stadttochter "Gebäudewirtschaft Hagen" weiter. Dort sollten Fachleute prüfen, ob es nicht tatsächlich sinnvoller und langfristig möglicherweise günstiger sei, anstatt eine alte Halle teuer zu sanieren eine viel größere und umweltfreundlichere relativ billig zu bauen.

Rund 500 000 E Differenz macht ein Neubau nach Berechnungen der Bürgerinitiative aus. Dafür bekäme die Stadt für zwei Millionen E eine Halle, die auch in 10 oder 15 Jahren noch modern und energieeffizient ist.

Die Situation, in der die Kollegien von Grund- und Realschule Emst derzeit Sport unterrichten müssen, ist tatsächlich sehr unbefriedigend. Die Halle ist nur 32 mal 18 Meter klein. Handball, Basketball, Volleyball: Fehlanzeige, denn gespielt wird immer quer. In der Halle sind in der Regel zwei Klassen, so dass wenn die eine das Dribbeln übt, die andere den Lehrer kaum hören kann. Gleichzeitig ist es morgens zu kalt und mittags zu heiß.

Die neue Halle, schwärmt Gudrun Kettler, wäre 22 mal 44 Meter groß. Zwei Klassen könnten gleichzeitig Feldsportarten üben, die Akkustik ist besser und Vereine hätten eine wettkampftaugliche Spielstätte. Architekt Hans-Jürgen Fröde brachte die Idee eines privaten Investors ins Spiel, der die Halle baut und von dem die Stadt zu vereinbartem Festpreis zurück mietet. Sparpotenzial besteht bei den Energiekosten: Die größere neue Halle benötigt statt 187 000 Kilowattstunden der kleinen alten spielstätte pro Jahr nur 38 800.

Die Fraktionen wollen zur nächsten Sitzung der BV Mitte nun einen Prüfauftrag an die Verwaltung vergeben. Jörg Meyer von der Emster SPD: "Soweit waren wir noch nie."

Westfälische Rundschau, 14.05.2004