Die Decke ist undicht, Umkleidekabinen und Sanitäranlagen sind in maroden Zustand. "Jede Mark, die hier 'reingesteckt wird, ist vergeudet." Jürgen Jacobi, Lehrer an der Realschule Emst, schüttelt den Kopf. "Sportunterricht in dieser Halle ist eine Zumutung - für Lehrer und Schüler gleichermaßen."
Es geht um die Emster Turnhalle, 1966 erbaut und seitdem nur notdürftig instand gehalten. Der SPD-Ortsverein Emst-Bissingheim will sich nun der Sporthalle - beziehungsweise ihrer Mängel - annehmen. " Die Halle muss den Bedarf für rund 1000 Grund- und Realschüler decken und wird von etlichen Sportvereinen genutzt", fasst Jörg Meier, Vorsitzender des Ortsvereins, zusammen. Sicher, die Diskussion um eine Mehrzweckhalle am Ischeland würde immer lauter, gibt Meier zu, doch das sei nicht der Hauptgrund, warum man sich gerade in diesem Moment für die Emster Halle stark mache. "Wir müssen das Gespräch jetzt anstoßen, damit eventuelle Planungskosten schnellstmöglich in den Haushalt aufgenommen werden können."
Pfützen breiten sich auf dem Turnhallenboden aus - sichtbares Zeichen der undichten Dicke. Die Fenster drohen aus den Wandflächen zu fallen, Sanitär- und Umkleideräume befinden sich in kläglichem Zustand. "Hinzu kommt, dass die Halle für den Schulsport durch einen Vorgang halbiert wird, also zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet werden. Lärm und Enge - in fast jeder Klasse sind schließlich über 30 Schüler - sind die Folge", schildert Lehrer Jacobi den unschönen Schulalltag.
"Kurzfristig fordern wir die Behebung der ärgsten Mängel fordern wir die Behebung der ärgsten Mängel, längerfristig ist unser Ziel eine neue Halle", so Meier. Die Verwaltung habe man aufgefordert, bis zu den Sommerferien die Mängel und Behebungsalternativen aufzulisten. " eine Grundinstand-setzung würde etwa 1,7 Mio. Mark kosten, für einen Neubau müssten wir 6 bis 7 Mio. Mark einkalkulieren", rechnet Jörg Trapp, Mitarbeiter des Sportamtes, vor.
"Eine
grundsätzliche Lösung ist auf lange Sicht hin aber auf jeden Fall
preiswerter als eine halbherzige Instandsetzung", ist sich Jörg Meier
sicher. "Dann könnte man auch dem Wunsch der Vereine nach besseren
Trainingsmöglichkeiten nach kommen. Denn Breitensport ist eine wichtige
Sache."
WP, Yvonne Hinz