Schon Pflichtübung ein finanzieller Salto

Rote Karte für Emster Turnhalle - Konzept am 11. September

Emst schämt sich für diese Halle. SPD-Chef Jörg Meier spricht aus, was alle imStadtteil. aber auch in der Verwaltung denken. Die Emster Turnhalle verdient die Rote Karte.

"Wenn Du da gedribbelt hast, blieb der Ball liegen." Die sich an solche sportlichen Stunden erinnern, sind heute lange erwachsen. Die Entwicklung der Turnhalle in den letzten vier Jahrzehnten - schon mangels Masse eine Rolle rückwärts. Auch Sportamtsleiter Hans-Werner Wischnewski winkt ab. Vereinen wie Grün-Weiß Emst, Concordia Hagen, Hagen 1911 und der Basketballgemeinschaft ist das Training hier kaum zumutbar - ebenso wie den Schulen. Mehr als 1.000 Schülern sollen hier fröhlich in Turnvater Jahns Fußstapfen treten. Stattdessen, schimpft Meier, werde eine Image trächtige Mehrzweckhalle in den Vordergrund geschoben.

Die Mängelliste "auf Emst" reicht derweil von den Sanitäreinrichtungen bis zur Heizung, vom Mauerwerk bis zu den Umkleiden. Die Pflichtturnübung wäre eine Grundinstandsetzung - für runde 900 000 €. Würden Sanitär- und Umkleidebereich dabei abgerissen und neu gebaut, kostet das rund 1,5 Mio. € - in Zeiten wie diesen ein finanzieller Salto. Wie die Stadt dazu Schwung holen kann? Dieses Konzept wird zurzeit und am 11. September dann im Sportausschuss mit der kompletten Politik-Mannschaft entwickelt. Ob ein Finanzierungsmodell durch Dritte, wie von der SPD angedacht, denkbares Trampolin für die notwendige Investition sein kann? Wischnewski: "Jede Idee, die gut ist, fließt mit ein".


Westfälische Rundschau, 28.08.2002