Braucht Emst noch einen Supermarkt ?
Um es direkt vorweg zu sagen, für die Emster SPD liegt die Priorität auf der Entwicklung der bestehenden Einzelhandelsstandorte in Emst.
Die durch den Stadtbaurat ausgelöste Diskussion über einen neuen Supermarktstandort auf der Emster Pferdewiese ist eine Gespensterdiskussion zur Unzeit und vor allem in der Sache wenig hilfreich.
Zum Einen wird hier über ein Grundstück diskutiert, das aus Sicht der Emster SPD gar nicht zur Verfügung steht, solange die Frage des endgültigen Turnhallenstandortes nicht geklärt ist. Zum anderen wird bei der Diskussion über das Für und Wider des Standorts Pferdewiese, die tatsächlichen Probleme des Emster Einzelhandels völlig ausgeblendet.
Und so rosig wie CDU, FDP und Grüne die Lebensmittelversorgung in Emst bewerten, ist sie tatsächlich nicht. Schon heute fahren viele Emster an den Lebensmittelmärkten vorbei, weil sie keine Parkplätze finden oder die Angebotspalette aufgrund der zu kleinen Verkaufsflächen nur eingeschränkt ist.
"Dies weiß ich aus eigener Anschauung und es wurde mir in vielen Gesprächen mit Emstern seit Beginn dieser Diskussion auch bestätigt", so Klaus-Dieter Wetzel, Bezirksvertreterkandidat der Emster SPD.
Viele kaufen heute bereits am Remberg oder in Eilpe ein. Das dies so ist, merken auch die hiesigen Einzelhändler. Es ist eine Frage der Zeit, dann werden hier weitere Läden schließen, wie bereits am Wasserlosen Tal vor einigen Jahren geschehen. Auch hier war der dortige Supermarkt aufgrund der ungünstigen Stellplatzbedingungen von den Kunden nicht mehr angenommen worden.
Die Kommunalpolitik darf vor diesen Fakten nicht die Augen verschließen. Die Emster SPD will daher vor allem auch in Hinblick auf die vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in Emst, eine ortsnahe Versorgung mit Lebensmitteln perspektivisch gesichert wissen.
Daher will Klaus-Dieter Wetzel nach der Kommunalwahl initiativ werden und die Verwaltung mit der Prüfung der bestehenden Einzelhandelsstandorte auf ihre Entwicklungsfähigkeit beauftragen. Hierzu sollen Gespräche mit den Einzelhändlern und den Immobilienbesitzern geführt werden. Dies habe Priorität vor jeder anderen Lösung.
Das dies funktionieren kann, hat im Übrigen die Umgestaltung des kleinen Ladenhofes an der Emster Str. - Ecke Cunostr. bereits gezeigt. Durch die behutsame Erweiterung ist hier eine städtebaulich attraktive Situation entstanden, die von den Kunden heute gerne angenommen wird.
Dies sollte Vorbild auch für die beiden anderen Emster Standorte sein.
Von einer Nutzung der Emster Pferdewiese für eine Einfamilienhausbebauung oder ein Pflegeheim, wie es von der CDU vorgeschlagen worden ist, hält Klaus-Dieter Wetzel aufgrund der direkten Nähe zum Lohesportplatz nichts. Mögliche Einsprüche wegen Lärmbelästigungen durch Sportveranstaltungen des Landeslegisten Hagen 11 wären für den Verein dann das Aus.
Hagen, den 10.09.2004