Möglicherweise werden die Emster Fernwärmekunden künftig mit Energie aus Abwärme der Müllverbrennungsanlage versorgt. Nach Informationen der WP ist der Aufsichtsrat des Hagener Entsorgungsbetriebes über entsprechende Gespräche zwischen der HEB-Geschäftsführung und dem Mark-E-Vorstand unterrichtet worden. Demnach prüft bereits eine Arbeitsgruppe der beiden Unternehmen - Mark-E ist am Hagener Entsorgungsbetrieb beteiligt - derzeit die technischen und finanziellen Aspekte einer möglichen Umstellung auf einen anderen Energieträger. In die Gespräche wurde auch die Energieagentur Nordrhein-Westfalen eingeschaltet.
Die Energie aus Abwärme wird heute u.a. bereits für die Fernwärmeversorgung des Stadtteils Helfe, des Sportparks Ischeland einschließlich des Ischelandbades sowie des Theodor-Heuss-Gymnasiums genutzt. Auch Prozessdampf für Gewerbebetriebe wird in der Müllverbrennungsanlage gewonnen.
Das gasbetriebene Heizwerk Emst, das bisher die Fernwärme für 1450 Kunden im Stadtteil lieferte, soll bei einer Umstellung auf Abwärmeenergie nicht abgeschaltet werden, sondern als Ersatz-Heizwerk am Netz bleiben, damit jederzeit die erforderliche Leistung, also auch bei geringerer Müllverbrennung, garantiert werden kann.
Von einem langfristigen Abnahmevertrag für Abwärme-Energie würde der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) wirtschaftlich ebenso profitieren wie möglicherweise die Emster Wärme-Kundschaft. Wie es heißt, könnte die Lieferung von Energie aus thermischer Verwertung durchaus gebührenstabilisierend wirken.
Westfalenpost, 07.04.2004