"Jetzt ist die Mark-E am Zug"

Ab 1. Juni 2004 sollen für die rund 1500 Fernwärme-Kunden neue Verträge gelten, setzt sich die Mark-E durch, werden die Bezugspreise um 80-100% erhöht. Darüber, fordert die Interessengruppe (IG) Fernwärmeversorgung Emst, muss geredet werden. "Sonst wird´s hier ganz heiß", versichert Hugo Funke, Sprecher der IG.

Während am 2. März noch hunderte betroffene Emster zur Informationsveranstaltung ins Gemeindehaus der Kath. Kirche Heilig-Geist drängten, um zu hören, was die Vertreter der Mark-E zum Thema zu sagen hätten, waren es am Dienstag 40 Aktivisten. Die Atmosphäre war webniger emotionsgeladen, im kleineren Kreis wurde eine Strategie entwickelt. Denn so einfach hinnehmen werden die Emster die von der Mark-E avisierte Preiserhöhung wohl kaum. Hugo Funke, Gerhard Siebers und Herbert Böcker von der Interessengemeinschaft wollen unterstützt von Siegfried Budde als technischem Fachmann und dem Mieterverein-Anwalt Michalek auf "gleicher Augenhöhe" mit der Mark-E noch einmal verhandeln. Die Vertragskündigung sei nicht rechtens, sagt Funke.: "Da ist jetzt die Mark-E am Zug." Das Angebot zu Gesprächen hatte die Mark-E bereits am 2. März gemacht. "Wir denken, dass wir uns auf irgendeinen der vorgeschlagenen Termine einigen können, die Bereitschaft ist auf jeden Fall da", erklärte Mark-E-Sprecher Uwe Reuter gestern gegenüber der WR. Auch ein mit dem Mieterverein vereinbartes Gespräch sei nur wegen Krankheit eines Mitarbeiters ausgefallen und werde in der nächsten Woche nachgeholt.

Dreh- und Angelpunkt für die Interessengemeinschaft ist nicht allein die Preiserhöhung, sondern auch die Angebots- und Abnahmeverpflichtung, die den Mietern und Eigentümer bislang Versorgunsgsicherheit garantierte. In den neuen Verträgen sei dies nicht der Fall, gebe es eine sechsmonatige Kündigungsfrist. "Wir wollen eine vernünftige Lösung, ansonsten steht als nächster Schritt eine Klage an", sagt Funke.

WR, 18.03.2004