„Das Kündigungsschreiben der Mark-E an die Fernheizwerkskunden enthält gravierende Unrichtigkeiten und ist insgesamt eine Zumutung. Wenn ein profitorientiertes Unternehmen wie die Mark-E behauptet, wegen angeblich zu üppigen Wärmeverbrauchs durch die Kunden müssten - sozusagen als Bremse - die Preise erhöht werden, dann ist das schlicht scheinheilig. Das widerspräche ja allen Gesetzen der Marktwirtschaft. Anscheinend haben die keine besseren Argumente für ihr Vorgehen.
Die Mark-E kündigt einseitig die bisherigen Verträge, obwohl unter Punkt 5.1 die Vertragsdauer wie folgt geregelt ist: Der Vertrag endet bei Besitzer- oder Wohnungswechsel. Von Kündigungsfristen ist nirgendwo die Rede. Die Mark-E hat den Fernwärmekunden gegenüber eine verträglich fixierte Monopolstellung. Das sichert ihr große Vorteile, bindet sie aber auch an Pflichten.
Was sie jetzt unternimmt, ist in höchstem Maße unmoralisch. Sie versucht aus Gründen der Gewinnmaximierung die Abhängigkeit ihrer Kunden rücksichtslos auszunutzen. Dabei ist sie mehrheitlich in kommunaler Hand. Der Hagener Oberbürgermeister ist Aufsichtsratvorsitzender.
Man kann nur staunen. Wenn die Mark-E, wie behauptet, so große Defizite hat, muss man natürlich fragen, wo die herkommen. Vom Fernheizwerk jedenfalls nicht, das ist unmöglich. Seit 25 Jahren werden durch Anpassungsformeln, wie sie auch die Esso Helfe verwendet, an veränderte Marktbedingungen angeglichen. Die letzte Anpassung erfolgte im vergangenen Jahr. Es geht nicht an, das die Fernheizwerkskunden mit Fremdkosten belastet werden, die sie nicht verursachen. Wo diese Fremdkosten entstanden sind, möchten wir allerdings gerne wissen.
Der Stadtwerkskandal ist noch in frischer Erinnerung."
Eva Gabelin