SPD will Bürgerinitiative unterstützen
EMST. (wp) In Emst formiert sich der Widerstand. Die Bürger wollen die angekündigte Erhöhung der Fernwärmekosten nicht unwidersprochen hinnehmen.
Anfang der Woche hatte der Energieversorger Mark-E 1450 Emster Haushalten eine massive Erhöhung ihrer Kosten für Heizwärme und Warmwasser angekündigt. Um rund das Doppelte sollen die Preise bis Oktober 2005 angehoben werden. „Im Bereich der Fernwärme schreiben wir ein jährliches Defizit in sechstelliger Höhe. Die Preisanpassung dient der Kostendeckung“, erklärte Mark-E-Sprecher Uwe Reuter. Die Preise für ein Muster-Einfamilienhaus sollen von 875 auf 1783 Euro steigen, für eine 75-Quadratmeter-Wohnung von 422 auf 776 Euro.
Die Emster argumentieren von einer anderen Warte aus. Sie pochen auf Verträge, die Ende der 70er Jahre zwischen den Femwärme-Kunden und den damaligen Stadtwerken geschlossen worden seien. „Das ist eine faire Sache. Die Preise sind seinerzeit an die Gaspreisentwicklung gekoppelt worden“, sagte einer der Betroffenen. So habe es auf Emst jährliche Erhöhungen gegeben. Und gegen diese drastischen Maßnahmen der Mark-E werde man sich wehren - notfalls mit Hilfe einer Bürgerinitiative.
Von solchen Entwicklungen hat auch Jörg Meier, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Emst, schon gehört: „Mark-E hat nicht den richtigen Weg eingeschlagen. Die neuen Rechnungen müssen den Bürgern dargelegt werden, um anschließend auf Augenhöhe diskutieren zu können. Die Betroffenen werden sich organisieren, und wir werden das unterstützen“. Die SPD Emst hatte bereits in den vergangenen Wochen per Flugblatt auf eine bevorstehende Preiserhöhung hingewiesen.
Derweil sieht die CDU die Angelegenheit komplett anders. Bernd Löwenstein, stellvertretender Vorsitzender der Ortsunion Emrnst: „Preissteigerungen liegen in der Verantwortung des Unternehmens. In der Vergangenheit haben politische Einflussnahmen - zum Beispiel durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Schaumann (SPD) - nötige Preisanpassungen verhindert. Das müssen die Betroffenen jetzt ausbaden.“ Die CDU begrüßt, dass Mark-E die Kosten-Kalkulation durch einen Wirtschaftsprüfer hat kontrollieren lassen. „Der Anstieg ist bedauerlich, eine politische Ausnutzung streut den Bürgern nur Sand in die Augen.“
Westfalenpost, 12.02.2004