Mark-E kommt zum Bürgertreff

Dienstag auf Emst: Thema Fernwärme

Emst. (bau) Nun steht die Zusage: Vier Vertreter der Mark E werden am Dienstag ab 19 Uhr bei der von der SPD einberufenen Bürgerversammlung zum Thema „Fernwärme-Preise" teilnehmen. Ihr Ziel: Nicht feilschen, sondern informieren. Gestern erläuterte die Mark-E vorab, warum sie die Preisverdopplung für unvermeidbar halten.
Mark-E-Vorstand Dr. Friedhelm Fülling erklärte: „Unser Ziel ist keine Gewinnmaximierung, sondern das Erreichen der Nulllinie." Derzeit, so Fülling, mache die Mark-E Jahr für Jahr einen Verlust im hohen sechsstelligen Millionen-€-Bereich. „Von Anfang an war bei der Neustrukturierung des Unternehmens die Fernwärme auf Emst ein Thema", so Fülling, „uns war jedoch anfänglich nicht bekannt, wie defizitär Emst war." Eine Projektgruppe habe dies mühsam errechnet, denn harte Daten waren in diesem Bereich zu Stadtwerke-Ära offenbar Mangelware. Die Ergebnisse seien dann so überraschend gewesen, dass Mark-E sie von einem Wirtschaftsprüfer habe prüfen lassen. Dessen Urteil: Selbst bei Ausnutzung aller Einsparmöglichkeiten auf Seiten von
Mark-E, sei eine drastische Preisanhebung unausweichlich, wenn man von tiefroten Zahlen weg wolle. Inzwischen habe das Unternehmen die Mitarbeiterzahl von 5 auf 2,2 Planstellen gesenkt, die Vorwärmetemperatur des Blockheizkraftwerks reduziert und die Instandhaltung gestrafft. Doch selbst dann sein die Verdopplung des Preises unausweichlich. Vergleiche mit anderen Gebieten wie Helfe seien unstimmig, weil dort Wärme als „Abfallprodukt" einer anderen Nutzung anfalle.

Das Argument, die Verträge seien 1979 unbefristet - bzw. bis Auszug oder Tod des Kunden - abgeschlossen worden, hält Mark-E für nicht zwingend. Kein Vertrag gelte für ewig, dies sei in der Rechtsprechung breiter Konsens. In Angemessener Frist seien auch solche Verträge kündbar.

Dienstag will Mark-E im Pfarrsaal der Gemeinde Heilig-Geist, Oberer Altlohweg 14, der Bürgerversammlung ihre Kalkulation vorstellen.

Derweil warnt der Mieterverein Hagen vor voreiliger Zustimmung zum neuen Liefervertrag. Vorsitzender Klaus H. Budde äußerte gestern „große Bedenken" ob die Kündigung seitens Mark-E formell in Ordnung sei.

Westfälische Rundschau, 28.02.2004