Auf Emst wird Wärme bis zu 100 % teurer
Emst Für 1450 Haushalte auf Emst wird der nächste Winter teurer.
Der Grund: Die Mark-E erhöht die Preise für Fernwärme drastisch.
In Stufen werden sie bis Oktober 2005 verdoppelt. Als Grund nennt Mark-E die
hohen Defizite, die es seit Jahren mit dem Blockheizkraftwerk fährt.
Dies sei angesichts der Verantwortung für die Mitarbeiter und der gerechten Behandlung aller Kunden nicht hinnehmbar, erklärte Mark-E-Sprecher Uwe Reuter der WR. Seit Jahren konnten sich die Emster über günstige Fernwärme freuen. Bereits in den 70er Jahren hatten sie bei den Stadtwerken moderate Erhöhungen, herausgehandelt. Mit dem Erfolg, dass tatsächlich nur moderat angehoben wurde, obwohl die Betriebskosten rasant stiegen. Mark-E hat nach eigenen Worten alle Sparpotenziale ausgeschöpft.
Der Energieversorger rechnet vor: Die Kosten für Heizung und Warmwasser für Einfamilienhaus-Besitzer (120 m2 beheizte Fläche) erhöhen sich insgesamt um 100 %. Mieter einer 75-m2-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus müssen mit ca. 80 % Mehrkosten rechnen.
„Mark E ist sich bewusst, dass die Preisanpassung in dieser Größenordnung für viele Kunden eine Belastung ist. Entgegen der eigentlich vorliegenden wirtschaftlichen Dringlichkeit werden die Preise deshalb in drei Schritten zum 1. Mai 2004, zum 1. Oktober 2004 und zum 1. Oktober 2005 erhöht“, heißt es in einer Stellungnahme. Nach Auskunft des Unternehmens sind die Berechnungen, die der Erhöhung zugrunde liegen, von einem Wirtschaftsprüfer gegengerechnet worden. Aufgrund eines Sonderkündigungsrecht können rund 240 Eigenheimbesitzern den Aufbau einer anderen Versorgung prüfen.
Die SPD Emst-Bissingheim kritisiert die Informationspolitik von Mark-E. Schon länger habe sich der Ortsverein um einen Mark-E-Vertreter für eine Versammlung zu diesem Thema bemüht, aber keinen bekommen. Es gehe nicht darum, die Erhöhung zu verdammen, jedoch hätte im Vorfeld alles transparent gemacht werden müssen, so Vorsitzender Jörg Meier. Die SPD will nun eine Bürgerversammlung einberufen.
Wesfälische Rundschau, 11.02.2004