Ihr Artikel „Kostenexplosion für die Emster Fernwärmekunden“ vom 11. Februar erweckt den Eindruck, als ob die Emster Bürgerinnen und Bürger jahrelang auf Kosten anderer ihre Wärme von den Stadtwerken – jetzt Mark E - bezogen hätten.

Tatsache ist vielmehr, dass die Kosten seit 1979 jährlich nach einer vertraglich vereinbarten nachvollziehbaren Formel den Energie- und Lohnkosten angepasst worden sind. Sie können mir glauben, dass manchem Mieter die Aufbringung der Heizungskosten sehr schwer fällt, zumal es keine andere Alternative für sie gibt. Eine andere Heizungsart ist den Mietern leider nicht möglich.

Wenn es aber nun tatsächlich so sein sollte, dass die Kosten nur noch zu 50 Prozent gedeckt werden, sollte die Mark E mit offenen Karten spielen. Dabei sind alle Kosten für die Fernheizung offen auf den Tisch zu legen. Noch sind die Gemeinden und Städte im Umland Eigentümer der Mark E. Eigentum verpflichtet, insbesondere das der öffentlichen Hand! Maßstab für Preise können doch wohl nur kostendeckende für die Bürger und nicht solche der ausschließlichen Gewinnmaximierung sein. Aber offenbar denkt der Vorstand und der Aufsichtsrat in anderen Kategorien. Sonst hätte die Begründung nicht heißen können, dass die bisherigen Preise unter denen anderer Fernlieferanten liege.

Was könnte eigentlich die Staatsanwaltschaft zu der angeblichen gewaltigen Unterdeckung der Kosten sagen? Ist das nicht auch möglicherweise Untreue des alten Stadtwerkevorstandes und –aufsichtsrates, dies eventuell wider besseres Wissen hingenommen zu haben? Soll das der nächste Schritt sein? Also, Gemach, Gemach!

Ü brigens scheint sich die Mark E auch nicht so ganz sicher zu sein. Noch gibt es Verträge mit den Abnehmern, die eigentlich erst bei Wohnungswechsel auslaufen. Warum werden jetzt neue Verträge angeboten, die aber auch in Kraft treten sollen, wenn sie vom Abnehmer nicht unterschrieben werden. Bisher gehörten zu einem Vertrag immer noch mindestens zwei Unterschriften.

Ich schlage deshalb vor, dass sich wie 1979 wieder eine Interessengemeinschaft bildet, die mit der Mark E in „Augenhöhe“ über die Probleme spricht.

Herbert Böcker