Keine offizielle Anfrage zum Holthauser Bach

Beim Umweltamt wundert man sich nur

Hohenlimburg. Von Seiten der Stadt habe es beim Staatlichen Umweltamt in Hagen in den letzten Wochen keine offizielle Anfrage zu den gewässerkundlichen Daten für das Holthauser Bachtal gegeben.

Uwe Jansen , in der Behörde zuständig für diese Daten, wunderte sich gestern über die Presserklärung der Stadt Hagen zum Hochwasserschutz in Holthausen (WR berichtete). "Wenn man so etwas in die Welt setzt, dann hätten wir wenigstens erwartet, dass wir vorab informiert werden. Das ist leider nicht geschehen und jetzt kommt es zu Irritationen."

Jansen möchte sich nicht weiter zu dem Vorgehen der Hagener Stadtentwässerung äußern, machte aber deutlich, dass die Abteilung wohl bislang mit bereits im Jahr 1987 erhobenen Werten den Holthauser Damm geplant habe. 1999 seien dann der Stadt neue Erkenntnisse übermittelt worden.

Ob diese Zahlen allerdings bis zur für den Hochwasserschutz zuständigen Stadtentwässerung vorgedrungen seinen, entziehe sich seiner Kenntnis. Der jetzt plötzlich aufgetretene Überraschungseffekt über eine angeblich deutliche Verringerung der so genannten "Abflussspenden" in dem Bachtal ließen daran allerdings zweifeln.

"Hier kann es sich nur um eine Auskunft zwischen Tür und Angeln gehandelt haben, die wir keinesfalls als offizielle Stellungsnahme unseres Amtes werten", so Jansen, der gleichzeitig betonte, dass die Stadt während ihrer Planungsphase ja wohl genügend Zeit gehabt hätte, entsprechendes und vor allem aktuelles Zahlenmaterial anzufordern.

Ob das mit der Planung von Teichanlagen, die das Hochwasser jetzt anstatt eines Dammes zurückhalten sollen, beauftrage Ingenieurbüro Vollmer und Stelzig nun mit dem richtigen Zahlenmaterial arbeitet, werde sich bei der Prüfung herausstellen, so Jansen. Letztendlich sei das Staatliche Umweltamt die zuständige Prüfbehörde, die vor einem Bau einer solchen Anlage ihr OK geben müsse.

Westf. Rundschau, 12.04.2002