SPD freut sich über FDP-Idee in Sachen HGW
Hagen. Kein Verkauf der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft,
die HGW stattdessen als Dachgesellschaft aller städtischen Immobilien:
Seit dem Wochenende liegt der FDP-Vorschlag vor. Die CDU zeigt sich gesprächbereit,
die SPD sieht Chancen "für eine Koalition der Vernunft" - während
die Bürgerinitiative gegen den HGW-Verkauf bereits über 1000 Unterschriften
gesammelt hat.
Obwohl die CDU bisher einen Verkauf der HGW favorisiert hat, "begrüßt" der
Kreisvorstand den Vorschlag des FDP-Kreisverbandes. Dieser hatte, anders als
die FDP-Fraktion im Rat, einen Verkauf abgelehnt. Stattdessen schwebt den Liberalen
nun eine Gesellschaft vor, die bis zu 49 Prozent von privaten Miteigentümern
gehalten wird.
Eine Minderheitsbeteiligung, würde allerdings zu weniger Einnahmen führen gis ein vollständiger Verkauf. Außerdem ist die Offerte womöglich weniger attraktiv für private Investoren. Die CDU will den Vorschlag des politischen Partners in Hagen folglich darauf abklopfen, ob er zu einer "nachhaltigen, zeitnahen, tatsächlichen Haushaltsanierung" beiträgt. Zudem verweist die CDU darauf, dass der Verkaufsvorschlag nicht aus ihren Reihen und auch nicht aus der FDP stamme. Stattdessen handele es sich um eine Vorgabe des Regierungspräsidenten bei den Sparbemühungen der Stadt.
Die SPD spricht von einer "Koalition der Vernunft", die nun vielleicht doch noch möglich werde. SPD-Parteichef Werner König hält es für richtig, die HGW zu stärken und Aufgaben zu bündeln. Über Einzelheiten und Beteiligungen,müsste man in Ruhe nachdenken".
Zusätzliche Infostande in Zusammenarbeit mit der SPD hat die Bürgerinitiative
gegen den HGW-Verkauf angekündigt. Am samstäglichen Infostand in
der Innenstadt wurden bereits über 1000 der etwa 6500 benötigten
Unterschriften gesammelt. Nun geht es in die Stadtteile. Donnerstag werden
Unterschriften auf dem Hasper Markt gesammelt, Freitagmorgen in Hohenlimburg
und am Bürgeramt.
Klaus Görzel
Westfälische Rundschau, 27.02.2002