Beschwerden über Hundekot gehen weiter

Kontrolle und Sanktionen strittig

Hagen. (aw) Besser wird das Thema nicht, je länger es liegt: Nach anderthalb Jahren befasste sich der Beschwerdeausschuss gestern mit dem Thema Hundekot.

Die Elterninitiative Spiel und Sportpark Ernst, denen die Problematik auf den Nägeln brennt, hatte einen Bürgerantrag formuliert und selbst Ideen geliefert, wie man das Problem angehe könnte. Mehrere Versuche über Briefe an den Oberbürgermeister, eine Unterschriftenliste, diverse Aktionen vor Ort bis hin zur Aufstellung von Schildern... alles mit wenig Erfolg gekrönt. "Wir brauchen klare Signale und keine Augenwischerei", betonte Initiativensprecher Hans Stüwe.

Daher trommelten die Eltern nochmal Betroffene zusammen. So viel Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit erfährt der Ausschuss wohl selten. Mit einem Papier und Vorschlägen in der Hand war Stüwe gestern gegen Hundekot angetreten.

Den Ideen folgte der Ausschuss nach längere erhitzter Diskussion, schließlich waren sich die Parteienvertreter (und Hundebesitzer) einig darüber: Hundebesitzer zusammen mit dem Steuerbescheid über Pflichten und Ordnungswidrigkeiten zu informieren. Das Kinder- und Jugendbüro soll Broschüren verschicken, die auf Gesundheitsgefahren aufmerksam machen. Außer einer Anleinpflicht für die Vierbeiner im Park, sollten die im April aufgestellten Schilder erneuert werden. Sie waren nach nur einer Woche demoliert und demontiert worden.

Stüwe forderte, Strafanzeige zu stellen. Bis dahin herrschte parteienübergreifende Einigung. Beim Thema Kontrolle und Sanktionen schlugen die Emotionen höher. Eigentlich hat die Stadt mit der ins Leben gerufenen Ordnungspartnerschaft ein Instrument in der Hand -aber kein Geld es umzusetzen. Darunter fällt auch das Konzept Stadtsauberkeit. Allerdings liegt der Projektschwerpunkt ohnehin im Innenstadtbereich. Also wäre ein Mittel, den Park als Spielplatz auszuweisen, um die Hunde rauszuhalten. "Die Ausweisung des Parkes als Spielplatz wollen wir nur, wenn gar nichts anderes mehr greift", setzt Stüwe auf Kooperation mit den Hundehaltern.

Das Problem ist im Übrigen nicht Emst-spezifisch, überall in der Stadt, stolpern Menschen über braune Hinterlassenschaften von Vierbeinern. Auch die Anwohnergemeinschaft Lützowstraße/ Blücherstraße/ Yorckstraße fordert Verbotsschilder, verstärkte Kontrollen, regelmäßige Säuberung und eine Aufklärung der Hundebesitzer.

Nun wird die Bezirksvertretung Mitte das Thema mal in die Hand nehmen, auf wärmste Empfehlung des Beschwerdeausschusses. Auch der Stadtentwicklungs-ausschuss wird eingeschaltet, sich darum zu kümmern, ob man Hunde und Kinder räumlich trennen kann.

Westfälische Rundschau, 11.09.2002