Für Kinder und Hunde soll kein Platz im Park sein

Hagen. Auf Emst streiten sich Eltern mit Hundebesitzern. Die Gräben scheinen tief zu sein. Für beide - so meint eine Elterninitiative - sei kein Platz im etwa acht Fußballfelder großen Spiel- und Sportpark. "Ein Spielplatz ist kein Hundeklo!" schimpfen die Eltern. Die Vierbeiner, die ihre Geschäfte auf den Wiesen verrichten, müssten endlich in die Schranken gewiesen werden, argumentiert eine Initiative. Gestern war Ortstermin.

"Wir möchten eine Trennung von Spiel- und Hundeflächen erreichen", formulierte Jörg Meier, der sich als Vorsitzender der SPD Emst an die Spitze der Bewegung gesetzt hat. In der Vergangenheit sei deutlich geworden, dass sich ein großer Teil der Hundebesitzer nicht an die Ortssatzung halte. Im Klartext: Die Vierbeiner werden nicht an der Leine geführt und Hinterlassenschaften werden nicht - wie vorgeschrieben - weggemacht. Daher würden sich für die vielen Kinder und Sportler, die den Park nutzen, häufig unschöne Szenen ergeben.

Oberbürgermeister Horn hat sich eingeschaltet. Er spricht von nachvollziehbaren Wünschen und schickte gestern das Grünflächenamt nach Emst. Die Experten sollten klären, welche Schilder an welchen Stellen sinnvoll seien. Insgesamt wurden vier Standorte für Hunde-Verbotsschilder sowie neue Standorte für Spielplatz-Schilder festgelegt. Das aber ging der Elterninitiative eigentlich nicht weit genug. "Wir sind nicht mehr zu faulen Kompromissen bereit", forderte Initiativensprecher Hans Stüwe eine Änderung des Flächennutzungsplans, um Hundebesitzer rechtsverbindlich auszuschließen.

So weit ist man bei der Verwaltung nicht. "Wir wollen Problembewusstsein schaffen", erklärte Jürgen Zillner, Leiter des Hagener Grünflächenamtes gestern während des Ortstermins. Er hat die Hoffnung, dass Hundesbesitzer und Eltern doch noch aufeinander zugehen werden. "Wir können doch nicht das alte Mütterlein mit dem Dackel aus dem Park verbannen", meinte Anbwohnerin und CDU-Ratsfrau Ulrike Dannert. Sie stellte die Terror-Frage: "Was ist eigentlich mit der jungen Emster Mutter, die auch noch den Familienhund mit zum Spaziergang nehmen möchte?"

Westfalenpost, 20.03.2002